NawaRo gelingt Punktgewinn im Derby

Straubing unterliegt Vilsbiburg in der Ballsporthalle mit 2:3 (15:25, 16:25, 26:24, 25:23, 13:15)

Volleyball ist Kopfsache. Das hat das Niederbayern-Derby in der 1. Volleyball Bundesliga der Frauen am Samstag eindrucksvoll bestätigt. Am Ende stand der erste Punktgewinn für NawaRo Straubing in der bisher unbeliebten Vilsbiburger Ballsporthalle.

Die Ballsporthalle war eine der wenigen Hallen, in denen NawaRo in seiner Erstligageschichte bislang immer eine durchwachsene Leistung abrufen konnte. Das schien auch beim Derby im Jahr 2023 wieder so zu sein. Die Roten Raben Vilsbiburg starteten konzentriert, während bei NawaRo der Glaube an die eigene Stärke nicht immer sichtbar war. Die Annahme stand nicht durchweg stabil und im Angriff fanden die Gäubodenstädterinnen noch kein Mittel gegen die Vilstalerinnen. So war es die logische Konsequenz, dass die ersten beiden Sätze nach knapp 50 Minuten klar an Vilsbiburg gingen (15:25, 16:25).

In der kurzen Pause bot Straubings Trainergespann seine Damen in die Kabine. Was dort passierte, ist nicht bekannt. Doch fortan spielte NawaRo mutig und auf Augenhöhe mit. Mehr noch, sie setzten sich erstmals ab (8:5). Zum Satzende hin wurde es jedoch wieder eng. NawaRo behielt im Vergleich zum Spiel gegen Aachen vor einer Woche jedoch die Nerven. Auch ein vergebener Satzball brachte die Niederbayern nicht aus der Spur (24:24). Zunächst schlug Shealyn McNamara den Vilsbiburger Block clever an. Danach verwandelte Straubings beste Spielerin des Abends Marie Hänle einen Rückraumangriff und Straubing hatte den ersten Satzgewinn seiner Erstligageschichte in der Ballsporthalle für sich verbucht (26:24).

Straubing wie ausgewechselt

Jetzt waren die Straubingerinnen im Kopf der Vilsbiburgerinnen drin. Mit starken Aufschlägen setzte jetzt NawaRo die Raben unter Druck und setzte sich schnell ab (12:6). Die Straubingerinnen verspielten den Vorsprung im Laufe des Satzes fast (16:15), konnten sich aber zum Ende hin wieder absetzen (23:16). Im Angesicht des möglichen Punktgewinns begann jetzt wieder das Straubinger Kopfkino. NawaRo ließ die Raben wieder herankommen, sicherte sich am Ende aber den vierten Satz doch noch (25:23).

Um Haaresbreite am Sieg vorbei

Somit ging das Derby in den Tie-Break. In diesem startete NawaRo zunächst furios (4:1). Doch mit zunehmendem Satzverlauf spielten die Vilstalerinnen ihre Erfahrung aus. Am Ende war es vor allem ihre Hauptangreiferin Dayana Segovia, die das Ruder zu Gunsten der Raben herumriss. Den ersten Matchball konnte NawaRo in Person von Valbona Ismaili noch abwehren (13:14). Den zweiten verwandelte Segovia aus dem Rückraum unter dem Jubel der erleichterten Raben-Fans in der Ballsporthalle.

Trotz der Niederlage hatte NawaRo seinen Frieden mit der Ballsporthalle gemacht. Erstmals in der Geschichte gelang den Straubingerinnen ein Satz- und ein Punktgewinn in der ungeliebten Arena. „Nach den ersten beiden Sätzen, wo wir nicht unsere Leistung zeigen konnten hat es eine Ansprache in der Kabine gegeben“, analysierte Co-Trainer Bernhard Prem nach dem Spiel. „Die hat Wirkung gezeigt. Danach haben wir in der Annahme besser stand gehalten und es geschafft den Ball auf unserer Seite zu kontrollieren. Zudem ist es uns gelungen die Angriffspower am Netz zu entfalten, die man braucht, um hier einen Punkt zu gewinnen“, so der Österreicher. Ein Sonderlob verdiente sich Diagonalspielerin Marie Hänle. „Marie hat jetzt ihr zweites sehr gutes Spiel in Folge gemacht. Es ist super, dass wir jetzt mehr Konstanz auf der Diagonalen bekommen“, freute sich Prem, der genau wie die mitgereisten Straubinger Fans glücklich war über den Punktgewinn nach 0:2 Satzrückstand.