Volleyball ist ein Sport, bei dem das Vertrauen in die eigene Stärke der entscheidende Faktor ist. Das mussten die Spielerinnen von NawaRo Straubing beim Heimspiel gegen den SC Potsdam einmal mehr erfahren. Der Underdog startete stark, verlor aber zum Ende des 1. Satzes das Momentum im Spiel und unterlag am nach hartem Kampf dem Top-4-Team aus Brandenburg mit 1:3 (27:25, 20:25, 18:25, 15:25).
Die Voraussetzungen vor dem Spiel waren aus Straubinger Sicht nicht gut. Die etatmäßige Mittelblockerin Tyler Richardson konnte unter der Woche wegen einer Erkältung nicht trainieren und wurde zunächst geschont. Für sie stand Diagonalspielerin Frauke Neuhaus in der Mitte ihre Frau. Auf Diagonal bekam Lena Große Scharmann ihre Chance. Das funktionierte zunächst gut, weil NawaRo mit Hochrisiko-Aufschlägen die Schwachstellen der Annahme der Gäste schonungslos aufdeckte. So erspielte sich der Underdog aus Niederbayern zehn Satzbälle (24:14). Was dann passierte, sollte für das ganze Spiel entscheidend werden. Denn nachdem Potsdam den ersten Satzball abgewehrt hatte, steuerte die Bulgarin Silvana Chausheva neun Aufschlagpunkte für ihr Team bei und das Spiel war wieder ausgeglichen. Am Ende konnte Danica Markovic mit dem 12. Satzball den Durchgang noch für NawaRo sichern, im Kopf hatte Potsdam aber seinen Rhythmus gefunden. (27:25).
In der Folgezeit agierte der SCP wie ein echtes Spitzenteam. NawaRo wehrte sich nach Kräften, jedoch konnten Potsdams Top-Angreiferin Marta Drpa und ihr Team das Spiel bestimmen und sich in den weiteren Sätzen mit zunehmender Spieldauer entscheidend absetzen. So gingen die Sätze zwei, drei und vier an die Gäste (25:20, 25:17, 25:15). Doch die Straubingerinnen gaben zu keiner Phase der Partie auf und waren auch immer wieder nah dran am Ausgleich des Spielstandes. Doch Potsdam war nicht gewillt diese Partie abzugeben. So gab es zwar noch eine Vielzahl packender Ballwechsel und mutigen Angriffen von beiden Seiten. Das Vertrauen in die eigene Stärke war bei den Gästen jedoch ausgeprägter, so dass am Ende der Favorit verdient mit 3:1 das Spiel gewinnen konnte.
„Wir haben heute im ersten Satz richtig gut gespielt, am Ende aber in dem Satz auch das Spiel verloren“, analysierte NawaRo-Coach Benedikt Frank nach dem Spiel. „Wenn es uns da gelungen wäre den Satz schnell zu zumachen, dann hätten wir eine echte Chance gehabt. So hat Potsdam seinen Rhythmus gefunden und für uns war es danach sehr schwer wieder zurück zu kommen“, so Frank. Dem stimmte auch Potsdams Coach Davide Carli zu, der erklärte: „Im ersten Satz haben wir lange gebraucht unseren Rhythmus zu finden“, so der Italiener. „Straubing ist eine schwer zu spielende Mannschaft und die Atmosphäre hier in der Halle ist jedes Mal super. Es macht riesig Spaß hier zu spielen.“
Für NawaRo ist die Niederlage gegen den SCP kein Beinbruch, ist Potsdam doch eines der Teams, die am Ende in den Playoffs ein gewichtiges Wörtchen mitreden werden. Man darf gespannt sein, wie sich die Straubingerinnen am kommenden Sonntag im Pokal-Viertelfinale in Potsdam schlagen werden. Denn dann treffen die beiden Teams erneut aufeinander und die Karten werden neu gemischt. „Das wird ein ganz anderes Spiel“, erklärte Frank. „Wir beginnen wieder bei null und hoffen darauf, dass wir die Erkältungswelle im Team überstehen und dann mit zurückgewonnener Stärke Potsdam so lange wie möglich ärgern können.“ Der SCP wird dann wieder klarer Favorit sein, jedoch kann NawaRo an einem guten Tag mit viel Selbstvertrauen auch den großen Favoriten ärgern.
Das nächste Heimspiel von NawaRo steht am 1. Dezember an. Dann gastiert der VC Wiesbaden in der turmair Volleyballarena (19.30 Uhr). Gleich am Sonntag, 2. Dezember gibt es das nächste Heimspiel. Dann gastiert der VCO Berlin in der Gäubodenstadt. Tickets für beide Partien gibt es bereits online auf www.nawaro-straubing.de und ab Dienstag auch an den lokalen Vorverkaufsstellen (Straubinger Werbetechnik, Metzgerei Naber, Lotto Luczak, Mediamarkt und dem Leserservice des Straubinger Tagblatts).