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19.03.2018  | 

„Wir wollen mindestens ein Team zur Deutschen bringen“

Die Nachwuchssaison im Volleyball geht in die entscheidende Phase. Wir haben mit Roman Urban, dem Leiter des BVV Leistungsstützpunkts beim FTSV Straubing gesprochen, über die bisherige Saison, die Verzahnung der jungen Talente mit dem Flaggschiff NawaRo Straubing und über die anstehenden Turniere in diesem Frühling. Darunter ist nach Jahrzehnten der Pause auch wieder ein Viernationen-Turnier einer Deutschen Nationalmannschaft (U19) in Straubing.

Die Saison 2017/18 geht im Erwachsenenbereich bereits zu Ende. Im Jugendbereich beginnt dagegen jetzt die heiße Phase. Wie bist du mit der bisherigen Saison zufrieden?

Roman Urban: Wir können bereits jetzt sagen, dass wir sehr zufrieden auf die Saison 2017/18 zurück blicken werden. Neben der 1. Mannschaft, die in der 2. Bundesliga aufschlägt, haben wir 3 weitere Teams im Erwachsenen Liga-Betrieb, die ausnahmslos eine beachtliche Saisonbilanz vorzeigen können.

Unsere 4te hat in der Kreisliga Süd-West kein einziges Ihrer Pflichtspiele verloren und steht mit 16 Siegen aus 16 Spielen ganz vorn in der Tabelle. Ein wirklich beachtliches Ergebnis, wenn man berücksichtigt, dass wir mit einem Team im Erwachsenen-Bereich an den Start gehen, dessen Spielerinnen zwischen 12 und 16 Jahre alt sind.

Der FTSV III in der Bezirksliga sicherte sich den 3. Podiumsplatz. Auch hier trat keine Spielerin an, die älter als 17 Jahre war. Zudem nutzten wir intensiv die Möglichkeiten des Jugendspielrechts, welches uns erlaubt, Spielerinnen des Bezirksliga Teams auch in einer höheren Spielklasse Wettkampferfahrung sammeln lassen zu können. Hier sah sich Trainer Rudi Knipfel fast an jedem Spieltag vor der Situation, dass ihm mehrere Leistungsträgerinnen nicht zur Verfügung standen, weil sie zeitgleich in der Bayernliga um Punkte kämpften.

Nicht zu erwarten war der grandiose Saisonverlauf des Bayernligateams FTSV II. Nach einer 3:0 Klatsche im ersten Spiel, rauften sich die Mädels zusammen, behielten kühlen Kopf und gaben danach kein einziges Spiel mehr verloren. Eine derart starke Performance, dass bereits einen Spieltag vor Saisonende mit dem Sieg gegen den Tabellenzweiten die Meisterschaft gesichert werden konnte. 

Die U18 ist überraschend bereits bei der Südbayerischen ausgeschieden. Was waren die Gründe für das unerwartet frühe Aus diese Saison?

Urban: Das haben wir uns um ehrlich zu sein natürlich ganz anders vorgestellt. Hier zeigt sich, dass es im Sport eben manchmal ganz schnell eine Bauchlandung geben kann. Das Beste was unsere Spielerinnen mitnehmen können, ist die bittere Erkenntnis, dass nicht nur der Körper, sondern eben auch der Kopf im richtigen Moment top fit sein muss, um erfolgreich zu sein. Man muss wissen, dass unser U18 Team eigentlich ein tolles Turnier gespielt hat. Es ging nur ein einziges Spiel verloren (im Tiebreak, mit 2 Punkten Unterschied). Aber das war eben das entscheidende Halbfinalspiel gegen Mauerstetten. Gegen dieses Team haben wir noch einen Tag zuvor in der Vorrunde gewonnen, doch das zählt eben am Ende nichts. Wir haben das Turnier durch diese Niederlage als Drittplatzierter beendet. Normalerweise genügt der dritte Platz für die Qualifikation zu den Bayrischen Meisterschaften. Da aber Lohhof dieses Jahr aufgrund der Leistungen aus der Vorsaison mit einer Wildcard für die bayrische Endrunde gesetzt ist, war der Weg für uns an dieser Stelle auf bittere Art und Weise beendet. Wir wünschen den qualifizierten Südbayrischen Teams alles Gute. Ob der BVV mit der Vergabe der Wildcard ein gutes Händchen hatte, wird die Zukunft zeigen. Ich möchte aber nicht verschweigen, dass ich da Zweifel habe.

Mit welchem Ergebnis wärst du am Ende der Nachwuchssaison 2017/18 zufrieden?

Urban: In den Wettbewerben der U12, U13, U14 und U16 haben wir uns ausnahmslos für die Bayrischen Meisterschaften qualifiziert. 2-3 Bayrische Meistertitel sind in jedem Fall drin. Darüber hinaus werden Deutsche Meisterschaften ab der U14 ausgetragen. Klares Ziel ist es unsere Stadt Straubing und unseren tollen Verein, den FTSV Straubing, mit mindestens einem unserer Teams bei den nationalen Titelkämpfen vertreten zu dürfen.

Vor der Saison war der Volleyballstandort Straubing mit dem Ziel angetreten, Volleyball Leistungsstützpunkt und NawaRo enger miteinander zu verzahnen und die Durchlässigkeit bis nach ganz oben für engagierte Talente zu verbessern. Wie bist du mit der bisherigen Entwicklung in diesem Bereich zufrieden?

Urban: Ich kann mit Stolz sagen, dass wir hier als EIN TEAM wirklich beispielhafte Arbeit geleistet haben. Beginnend bei den Kleinsten, bis hin zur Bundesligamannschaft wurde eine Durchlässigkeit gelebt, die deutschlandweit nur sehr wenige Vereine so zu leisten im Stande sind. 2-3 der leistungsstärksten Spielerinnen jedes Teams trainieren Woche für Woche 1-3 Mal in der jeweils höheren Leistungsklasse. Mein aufrichtiger Dank gilt daher dem gesamten Trainerstab! Es ist alles andere als leicht, regelmäßig auf die Stärksten im Training zu verzichten und darüber hinaus junge Talente ins Training einzubinden, denn am Spieltag zählt nur wie gut das Team funktioniert. Unsere Talente wurden spürbar an das höhere Leistungsniveau herangeführt, das zeigt die Saisonbilanz eindrucksvoll. Am Ende des Weges sind wir allerdings noch lange nicht. Jahr für Jahr müssen wir uns daran messen, wie viele Eigengewächse ganz oben ankommen.

Ein weiteres Ziel war auch den Trainerstab im Nachwuchs kontinuierlich zu erweitern. Wie hat sich die Trainersituation in dieser Saison entwickelt und wie sieht es in Zukunft aus?

Urban: Neuzugang Verena Steinbacher hat als Meister-Macherin eines Teams das gerade erst aufgestiegen war eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht. Mirkos Schirmer verstärkt tatkräftig unser Betreuerteam bei den Minis. Darüber hinaus haben sich 2 unserer Spielerinnen dazu entschieden, eine Trainerausbildung anzutreten. Wir sind in der glücklichen Situation, dass unser Nachwuchs gerade stetig Zuwachs erhält und wir teilweise an unsere Kapazitätsgrenzen kommen. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass wir vor der Herausforderung stehen, das vorhandene Potential auch nutzen zu können. Wir sind definitiv noch lange nicht fertig. Mittelfristig werden wir gemeinsam mit dem Stammverein, dem Förderverein und NawaRo Straubing nicht umhin kommen, einen hauptamtlichen Nachwuchs-Trainer zu finanzieren. Wir arbeiten auf einem Level, bei dem Ehrenamtlichkeit und Aufwandsentschädigungen von wenigen hundert Euro im Jahr nicht mehr ausreichen werden. Es war in den letzten Tagen zu lesen, dass im Eishockey gerade über einen fünften hauptamtlichen Trainer nachgedacht wird…. Viel zu tun!

Was wenige wissen: NawaRo hilft dem Stützpunkt an verschiedenen Stellen im Hintergrund. In welchen Bereichen profitiert der Stützpunkt vom Bundesliga-Spielbetrieb in Straubing?

Urban: Es ist in der Tat so, dass wir auf vielen Ebenen starke Unterstützung durch NawaRo erhalten. Über die sportliche Einbindung der hoffnungsvollsten Talente in den NawaRo Trainingsbetrieb haben wir bereits gesprochen. Es besteht auch kein Zweifel, dass vor allem die professionell in Szene gesetzten Heimauftritte eines erfolgreichen Bundesligateams beste Werbung für unseren Sport sind. Dies entfaltet eine kontinuierlich zu spürende Magnetwirkung im Nachwuchsbereich. Der Leistungsstützpunkt profitiert aber auch in zahlreichen anderen Bereichen vom Bundesligabetrieb. Ich denke da zum Beispiel an die Ausrüsterverträge für die Wettkampfbekleidung, deren Konditionen ohne NawaRo sicher nicht so vorteilhaft für den Jugendbereich gestaltet werden könnten. Einige der Partner von NawaRo leisten auch unmittelbare Unterstützung. So erhalten wir beispielsweise durch die Karmeliten Brauerei jedes Jahr ein Getränke-Kontingent für die Austragung des Straubing-Cups und der Heimspieltage. Jeder Euro, der am Ende übrigbleibt, kommt eins zu eins dem Stützpunkt zu Gute. Viele weitere Teilnehmer des Straubing-Cups werden durch NawaRo zum Mitmachen beim Cup motiviert. Mit der kontinuierlich besetzten Geschäftsstelle stellen Ingrid Senft und ihr Team auch für den Stützpunkt einen immer erreichbaren Ansprechpartner dar. Nicht zuletzt durch den Support und die Infrastruktur von NawaRo wird der Leistungsstützpunkt vom 19.04. – 22.04. Gastgeber eines Turniers sein, bei dem sich die deutsche U19 Nationalmannschaft zusammen mit weiteren Nationen auf die bevorstehenden Europameisterschaften vorbereiten. Ein tolles Event, auf das sich die gesamte Sportstadt Straubing freuen kann.

Wie bewertet der Leistungsstützpunkt die Ambitionen NawaRo’s in die Erstklassigkeit zurück zu kehren?

Urban: Der Stützpunkt unterstützt den Weg, zurück in die erste Bundesliga zu 100%. Das gemeinsam besprochene Erstliga-Konzept setzt unsere Arbeit zur Förderung des Straubinger Nachwuchses konsequent fort. Ein Konzept, dass in dieser Form in Deutschland kein zweites Mal zu finden ist. Zunächst muss durch die Verantwortlichen rund um NawaRo die Grundlage für die Erste Liga geschaffen werden – organisatorisch wie finanziell. Stehen dann die Ampeln auf Grün, freuen wir uns auf die damit einhergehenden, bevorstehenden Herausforderungen in der Stützpunktarbeit.

Seit einigen Jahren gibt es in Straubing einen Förderverein für den Stützpunkt. Welche Aufgaben übernimmt er?

Urban: Eine Sache die mir sehr am Herzen liegt! Der Förderverein des BVV – Leistungsstützpunkt – FTSV Straubing e.V. ist eine der wichtigsten Säulen unseres Stützpunktsystems. Unser Stammverein, der FTSV-Straubing, hat als Mehrspartenverein nicht die Möglichkeiten, alle notwendigen Ausgaben für die Volleyballabteilung allein zu stemmen. Durch unseren Förderverein erhalten wir als Volleyball-Leistungsstützpunkt direkte und unmittelbare finanzielle Unterstützung. So finanziert der Förderverein bereits das zweite Jahr in Folge eine Stelle im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes. Durch diese Bufdi-Stelle sind wir erst in der Lage, den Trainingsbetrieb sicherzustellen. Ebenfalls können wir unser Engagement an mehreren Schulen im Stadtgebiet nur über diese Maßnahme aufrechterhalten. Noch viel wichtiger ist die Unterstützung bei der Finanzierung einiger unserer Trainer, die aktuell aber noch nicht über eine Aufwandsentschädigung hinausgehen kann.

Warum sollte man Mitglied des Fördervereins werden?

Urban: Zunächst einmal gibt es zwei Möglichkeiten, den Förderverein und damit den Straubinger Volleyball zu unterstützen. Jede Privatperson und jedes Unternehmen kann durch eine klassische Spende einen spürbaren Beitrag zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung unseres Trainingsbetriebs leisten. Die zweite Möglichkeit ist eine Mitgliedschaft. Durch den Einsatz eines Grundbeitrags erwirbt man das Stimmrecht, aktiv über die Verwendung der Fördermittel mitzuentscheiden. Hier reichen bereits 100,- Euro im Jahr, um dabei zu sein. Rupert Hafner steht als Vereinsvorsitzender mit Herz und Seele dafür, dass jeder Beitrag genau dort eingesetzt wird, wo er gebraucht wird. Je nach Bedarf werden sinnvolle Projekte vorgestellt und per Mitgliederentscheid Prioritäten für den Mitteleinsatz festgelegt. Ich kann nur jeden Volleyballfan ermutigen, mit einem kleinen Beitrag an der Weiterentwicklung unseres Standorts mitzuwirken. Es wird sich lohnen!

Wie kann man Mitglied werden?

Urban: Alle notwendigen Informationen finden Sie auf der NawaRo Homepage unter der Rubrik „Stützpunkt“. Oder: Sprechen Sie uns an! Wir vermitteln gerne.

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