Die Gäubodenstädterinnen ziehen sämtliche taktische Register, haben aber final mit 1:3 das Nachsehen (18:25, 24:26, 25:21 und 17:25).
Am Ende blieb der erwünschte Heimerfolg für NawaRo Straubing aus, da Bayer 04 Leverkusen unaufgeregt seinen “Gameplan” abspulte und lediglich im dritten Durchgang nicht wie gewünscht punkten konnte. NawaRo-Trainer Roland Schwab war gezwungen auf die kanadische Mittelblockerin Kalyn Hartmann zu verzichten, da die 24-jährige aufgrund eines privaten Schicksalsschlags kurzfristig in ihre Heimat geflogen ist. Dieser Ausfall musste kompensiert werden und zog logischerweise weitere personelle Umstellung in der Anfangsformation nach sich: Amber de Tant ging aushilfsweise in der Mitte auf das Feld und Franziska Koob wurde auf die Außenangriffsposition beordert. Die fünfte NawaRo-Niederlage am Stück sorgte dafür, dass das Team um Kapitänin Valbona Ismaili mittlerweile auf Rang sechs abgerutscht ist.
Starker Beginn der Gäste
Im ersten Abschnitt konnten sich die Bayer Volles schnell absetzen. Bereits zur zweiten Auszeit – gezogen von Leverkusens Trainer Dirk Sauermann – schwante dem heimischen Anhang böses, denn das Scoreboard zeige einen Spielstand von 15:9 an. So sehr sich NawaRo auch wehrte, die Gäste sicherten sich schlussendlich sieben Satzbälle und gleich der zweite führte zum Erfolg (25:18). Den zweiten Satz konnten die Gastgeberinnen offener gestalten: als die Entscheidung fällig war, vergab man – beim Stand von 24:23 – unglücklich die große Chance zum Satz-Ausgleich. “Den zweiten Satz geben wir leider zu leicht her. Wir haben zwischenzeitlich 17:12 geführt und lösen beim Satzball eine Verteidigungssituation nicht gut genug. Wir machen den Sack nicht zu und Leverkusen schlägt prompt zurück. Das ist bitter, dass uns der Durchgang auf diese Art und Weise entglitten ist”, kommentierte Straubings Trainer Roland Schwab einen mitunter spielentscheidenden Moment.
Aufbäumen im dritten Abschnitt
Der dritte Satz war nichts für schwache Nerven, denn das Momentum wogte mehrfach hin und her: als es in die “Crunch-Time” ging, konnte sich NawaRo jedoch entscheidend absetzen und mit 24:21 drei Satzbälle verschaffen. Der erste wurde sogleich verwandelt und bei den Zuschauern, sofern sie es mit NawaRo hielten, keimte noch einmal Hoffnung auf. Diese wurde allerdings jäh zerstört, da die Gäste den vierten Durchgang fulminant eröffneten: als Straubing die zweite Auszeit in Anspruch nahm, stand es bereits 3:10 aus Sicht der Gäubodenstädterinnen. Der Rückstand wurde zwar noch zum Schmelzen gebracht, aber in der Summe konnte man Leverkusen nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Nach gut 100 Minuten holte sich Bayer 04 auch Durchgang Nummer vier und feierte damit einen verdienten Auswärtssieg, da man insgesamt konstanter agierte.
Trainerstimmen
“Wir sind mit einem klaren Gameplan nach Straubing gekommen und haben diesen weitestgehend durchgezogen. Insbesondere der Beginn meiner Mannschaft war stark. Wir haben uns durch nichts aus der Ruhe bringen lassen und nehmen verdient den Dreier mit”, erklärte Leverkusens Trainer Dirk Sauermann nach Spielende.
“Das Fehlen von Kalyn Hartmann hat uns vor knifflige Aufgaben gestellt. Momentan summieren sich die Probleme und das wirkt sich natürlich auch auf das Spiel aus. Positiv ist, dass jede Spielerin an sich und das Team glaubt. Erfreulich ist, dass Maia Rackel Fortschritte macht und der Mannschaft wieder vollumfänglich zur Verfügung steht. Wir bleiben weiterhin aufrecht und nehmen am nächsten Wochenende gegen Essen erneut Anlauf”, so NawaRo-Headcoach Roland Schwab.
Beste Spielerinnen des Abends
Über MVP-Gold durfte sich auf Seiten der Gäste Betty Lange freuen und die Silbermedaille ging an Amber de Tant (Straubing).
Am Rande: Mit Vanessa Jobst und Jasmin Diser feierten zwei waschechte Straubinger-Eigengewächse ihr Debüt auf Bundesligaebene. Das Duo wurde beim Einlauf frenetisch vom Publikum gefeiert und wird diesen Moment, wie auch die ersten Einsatzzeiten, mit Sicherheit niemals vergessen.
Ausblick: am kommenden Samstag, 15. Februar, gastieren die Allbau Volleys Essen am Straubinger Peterswöhrd (19.00 Uhr). Gegen das Kellerkind aus dem Ruhrpott soll unbedingt der erste Sieg im Kalenderjahr 2025 eingefahren werden.
Zuschauer: 473.
Spieldauer: 103 Minuten (26, 28, 28, 21).
NawaRo Straubing: Julie Klimm, Charlotte Kerscher, Valbona Ismaili, Amber de Tant, Amit Kimel, Franziska Koob, Lara Bamberger, Nora Janka, Jana Krause, Maia Rackel, Vanessa Jobst und Jasmin Diser.
Schiedsrichter: Jan Opitz (Hallbergmoos) und Svitlana Uminska (Füssen).