Das Spiel von NawaRo Straubing am Sonntagnachmittag war nichts für schwache Nerven. Allen Spielerinnen wurde dabei einiges abverlangt, denn auch die Technik trug ihren Teil dazu bei, dass kein so rechter Spielrhythmus aufkommen wollte. Am Ende passte aber das Ergebnis für NawaRo. Die Straubingerinnen siegten mit 3:1 (26:24, 25:10, 21:25, 25:15).
Die kurioseste Unterbrechung der bisherigen Zeit von NawaRo in der 2. Volleyball Bundesliga ereignete sich beim Stand von 15:10, als Dresdens Coach Jens Neudeck eine Einwechslung vornehmen wollte. Der 2. Schiedsrichter Rainer Heichel verweigerte den Vollzug. Was war passiert? Der elektronische Spielberichtsbogen streikte und hatte alle Einwechselspielerinnen beider Teams vorübergehend nicht mehr verfügbar. Somit musste das Wettkampfgericht zunächst den gesamten Spielberichtsbogen händisch bis zum Stand von 15:10 nachtragen, ehe es weitergehen konnte. Die Fans überbrückten die Zeit mit Laola und weiteren Zuschauerspielen. Danach konnte die Partie weitergehen und wurde lediglich durch Auszeiten unterbrochen.
Trotzdem war diese Unterbrechung bezeichnend für den gesamten Spielverlauf. „Das waren heute zu viele Unterbrechungen. Wir hatten Probleme in den Rhythmus zu kommen“, erklärte Straubings Coach Benedikt Frank. „Und als wir dann so richtig im Rhythmus waren kam die zehn Minuten Pause. Auf die hätte ich heute verzichten können.“ Trotz allem hatte NawaRo die Chance diese Partie trotzdem mit 3:0 zu gewinnen. „Dazu haben wir aber im dritten Satz nicht gut und selbstbewusst genug aufgeschlagen“, so Frank.
Jedoch konnte der Straubinger Coach eine weitere Qualität seines Teams erneut bewundern, auch wenn sein Team nicht die Top-Leistung abrufen konnte: „Wir haben die Gabe, dass wir uns aus tiefen Löchern wieder herauskämpfen können und die Spiele dann auch gewinnen. Das beeindruckt mich. „Dass in der Annahme Fehler passieren ist nicht ungewöhnlich. Wir hätten aber in der Folge die Chance gehabt diese Annahmeschwächen auszugleichen. Das ist uns nicht so gelungen, wie ich mir das wünsche“, so Frank. „Mit unserer Angriffsleistung war ich heute nicht ganz zufrieden. Das können wir besser.“ Beeindruckt war Frank wieder von den heimischen Fans. „Die Stimmung hier in der Arena ist fantastisch. Sie sind auch ein Grund, weshalb wir aus schwierigen Situationen wieder herauskommen und die Spiele für uns entscheiden können.“
Eine Leistungssteigerung wird sein Team auch in den kommenden Wochen brauchen, denn es stehen packende Matches an. Am Sonntag kommt zunächst der VC Wiesbaden II zur Pokal-Qualifikation nach Straubing (14 Uhr, turmair Volleyballarena). Danach geht es am 28.10. nach Sonthofen zum Derby ehe am 4. November der VV Grimma zum Spitzenspiel in die turmair Volleyballarena kommt. Bei einem Sieg im Pokal gegen Wiesbaden winkt am 11. November ein weiterer Kracher. Denn käme es in Straubing zum DVV-Pokal-Achtelfinale gegen den Erstligisten SC Potsdam. Es wäre das Spiel des Jahres für Straubings Volleyballerinnen und ihre Fans.