In der Saison 2005/06 hatten beide Teams noch in der 2. Volleyball Bundesliga Süd gespielt. Danach trennten sich die Wege für ein paar Jahre. Für den FTSV Straubing ging es in die Regionalliga. Für Stuttgart zwei Jahre später in die 1. Bundesliga. Die Straubingerinnen finden sich ebenfalls schnell und starteten ihrerseits durch. Mittlerweile spielen beide Teams wieder drei Jahre hintereinander in der 1. Volleyball Bundesliga. Dabei verbindet die Clubs eine gute Zusammenarbeit. Stuttgarts Talente nehmen den Weg über Straubing, um sich für Einsätze im Spitzenteam von Stuttgart zu empfehlen. Gelungen ist das Diagonalspielerin Lena Große Scharmann, die nach zwei Jahren in Straubing vor der Saison wieder zurück nach Stuttgart kehrte und dort hinter Liga-Top-Scorerin Krystal Rivers immer mehr Einsätze auf der Diagonalposition bekommt.
Bei Straubing spielen unterdessen mit Marie Hänle (Diagonal) und Janna Schweigmann (Mittelblock) zwei weitere Stuttgarter Talente mit dem Ziel sich in der ersten Liga zu etablieren. Vor allem Hänle ist hier bereits auf einem guten Weg. Sie teilte sich zuletzt die Einsatzzeit auf der Diagonalposition mit Iris Scholten. Anhand dieser Beispiele sieht man gut den Unterschied der beiden Clubs. Stuttgart hat mit einem Millionen-Etat und dem Ziel Meisterschaft und Championsleague-Teilnahme andere Ansprüche als NawaRo mit seinem jungen Team. Dieses hat sich die Playoff-Qualifikation als Ziel vorgenommen und ist diesem bereits recht nahe.
Zuletzt zeigte NawaRo aufsteigende Form in Dresden und auch die Trainingswoche lief gut. „Wir haben neue kleine Ziele formuliert und versucht daran zu arbeiten“, erklärt Trainer Benedikt Frank. Ob diese Trainingswoche auf die Starting-Six von NawaRo haben wird, wollte Frank nicht erklären, der zuletzt in Zuspiel und Außenangriff Veränderungen vorgenommen hatte. „Wir werden mit einer Starting-Six starten, die alle überraschen wird“, erklärt er vielsagend. Frank ist klar, dass sein Team gegen ein Team wie Stuttgart nicht automatisch mit einem Punktgewinn rechnen kann. „Das kann man nicht. Nur, wenn alles zusammen passt und sich Chancen ergeben, dann geht vielleicht was. Unser Anspruch im Spiel ist es uns diese Chancen zu verdienen.“
Leicht wird das nicht, zumal Stuttgart vor Weihnachten mit Tore Aleksandersen einen neuen Trainer verpflichtet hat. Er ist einer der Top-Trainer der Liga aktuell und hat auch in Stuttgart bereits seine Handschrift sichtbar gemacht. „Sie agierten zuletzt stabiler, konstanter und nervenstärker“, analysiert Frank. Man darf gespannt, ob NawaRo hier mental dagegenhalten kann und dem erfahrenen Team ein offenes Spiel bieten kann. Das Potential dazu steckt im Straubinger Team, wenn alle Rädchen perfekt ineinander greifen und alle Spielerinnen konzentriert und mutig von Anfang bis Ende spielen.
Ob es NawaRo Straubing gelingt den Top-Favoriten zu ärgern, das können die Fans via Livestream bei sporttotal.tv verfolgen. Die Übertragung beginnt um 19.15 Uhr. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr.